Wir wurden freudig überrascht: rund 60 Kinder und einige erwachsene Begleiter erlebten einen schönen und interessanten Tag unter dem Thema „Der gute Hirte“ und lernten einiges darüber, wie Hirten leben und was sie tun, was zum Leben wichtig ist und was Jesus damit zu tun hat.
Annemarie Köhler
Ein Wort an die aus der Kirche Ausgetretenen – und nicht nur an sie
Ein sehr guter Freund und seine Frau sind aus der Kirche ausgetreten. Davon erfuhr ich bei einem Spaziergang vor ein paar Wochen. Diese Mitteilung versetzte mir einen Stich. Mich bekümmert weiterhin den Kopf herzuhalten für eine Institution, der so viele Frauen und Männer in letzter Zeit das Vertrauen entzogen haben. In unserer Gemeinschaft der Gemeinden waren es bis Anfang Oktober 105 Personen, 79 die hier ihren ersten Wohnsitz haben und 26 die einmal in einer unserer Gemeinden getauft wurden.
Mein Freund und seine Frau wohnen im Erzbistum Köln. Mit ihrem Austritt wollten sie ein Zeichen des Protestes gegen das Gebaren von Kardinal Woelki setzen. In der Tat ist der Austritt das einzige Mittel der Mitglieder, um ihren Unmut, ihren Ärger und ihre Enttäuschung über die verpfuschte Aufarbeitung von Fällen sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche zum Ausdruck zu bringen. Mich bedrückt, erst durch das Amtsgericht von einem Austritt zu erfahren, besonders wenn ich die Ausgetretenen kenne und sie der Gemeinde bislang verbunden waren.
Mein Freund versicherte, auch in Zukunft als Christ leben zu wollen. Das Menschenbild des Evangeliums liegt ihm am Herzen. Er hat es während seiner Schulzeit in einem kirchlichen Gymnasium kennengelernt. Er und seine Frau freuen sich auf die kirchliche Trauung ihres Sohnes und dessen Frau, der ich im nächsten Jahr vorstehen darf. Viele Ausgetretene unterscheiden zwischen der sichtbaren, in Schuld und Vertuschung verstrickten institutionellen Kirche und der glaubwürdigen Lebenspraxis Jesu, dem sie vertrauen wollen.
Über diese Absicht, den Glauben trotz aufgekündigter Mitgliedschaft auch in Zukunft zu bewahren, freue ich mich. Und dennoch spüre ich die Sorge, dass mit dem äußeren Austritt aus der Kirche nicht doch eine schleichende Entfremdung vom Glauben eintreten könnte. Dass man eines Tages nicht mehr betet oder meint, nicht mehr am Gottesdienst teilnehmen zu können. Ich befürchte, dass der Austritt ein Schlussstrich sein könnte.
Deshalb möchte ich allen ausgetretenen Mitmenschen versichern, dass die ihnen in der Taufe und Firmung zugesprochene Würde durch Gott unverlierbar ist. Sie steht nicht zur Disposition. Jedenfalls nicht von menschlicher Seite.
Ich möchte auch beteuern, dass Sie uneingeschränkt zur Mitfeier der Gottesdienste willkommen sind. Damit eifere ich den Verantwortlichen in der Leipziger Propstgemeinde nach, die ebenfalls ihre ehemaligen Mitglieder einlädt, weiterhin am Leben der Kirche vor Ort teilzunehmen. Jedenfalls wenn sie sich selber als Menschen verstehen, die offiziell der Kirche nicht mehr angehören aber Christus verbunden sind.
Man kann mir vorhalten, dass ich mich mit dieser Einstellung über das Kirchenrecht hinwegsetze. Aber gerade der Grundsatz Christ-Sein und Kirche-Sein gehören zusammen und ist durch die missratene und völlig verkrampfte Bewältigung von Gewalttaten in der Kirche mit Füßen getreten worden.
Ich sehe nicht ein dass eine Suppe, die Andere mit ihrem Gift gekocht haben, von meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von den engagierten Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern ausgelöffelt werden soll.
Ich bitte alle Ausgetretenen darüber nachzudenken. Zum Gespräch und Austausch stehe ich gerne bereit.
Pfarrer Michael Schicks

Kevelaer-Wallfahrt 2022
Die diesjährige Wallfahrt fand auch diesmal wieder unter der hervorragenden Planung und Organisation von Herrn Hummes und seiner Frau statt. Sie begann allerdings sehr feucht. Nach mehreren Wochen extremer Trockenheit und inniglichen Flehens um Regen öffnete Petrus just an dem Morgen des Starts der Fahrradtour sämtliche Himmelsschleusen, sodass die Bitten um Reisesegen in der Herz-Jesu-Kirche aus tiefsten Seelen der schon deutlich durchnässten Teilnehmer kamen. Danach brachen über 20 hartgesottene, teilweise wie Marsmännchen gekleidete, gegen den Regen Ankämpfende auf, in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessern möge.
Nach der wie üblichen Andacht in der Pfarrkirche zu Dornbusch hörte der Regen langsam auf und bei dem späteren Besuch der Pfarrkirche St. Nikolaus in Walbeck stellten die meisten Radler fest, dass ihre Kleidung schon fast völlig am Körper getrocknet war - und bald danach wurde es einigen bei langsam aufgeklartem Himmel allmählich schon wieder zu heiß. Beim Eintreffen in Kevelaer brauchte niemand mehr die Kleidung zum Trocknen aufzuhängen.
Nach einer kurzen Regenerationszeit in dem aus früheren Fahrten bekannten und bewährten Hotel im Zentrum der Stadt brachen die Teilnehmer dann zu Fuß unter dem Leitgedanken „Wo Himmel und Erde sich berühren" zuerst einmal zum Kreuzweg im Forum Pax Christi auf, der von Annemarie und Marco Köhler sehr würdig gestaltet wurde. Hierzu fand sich auch noch die mit dem Bus angereiste Gruppe der Gemeinschaft der Gemeinden ein.
Danach konnte jeder, der wollte, Kevelaer auf eigene Faust erkunden und sich dann zum Samstagsgottesdienst, der von Robert Weber, Pastoralreferent im Ruhestand, gestaltet wurde, einfinden.
Um nach diesen geistlichen Erbauungen dem körperlichen Wohlbefinden Genüge zu tun, hatte Ehepaar Hummes in Hotelnähe ein vorzügliches Gasthaus ausgesucht, in dem jeder nach Geschmack und Vorliebe seinen Kalorien- und Flüssigkeitshaushalt wieder auffüllen konnte, und auch Gelegenheit zu weniger religiösen Gesprächen bestand.
Wer wegen beginnender Müdigkeit nicht genug Essen fassen konnte oder auch nicht mit allen ins Gespräch kam, hatte anderntags beim Frühstück im Hotel noch reichlich Gelegenheit dazu.
Am Sonntag konnte in einer von Anne Purrio gestalteten Messe in der Beichtkapelle für eine problemlose Heimfahrt gebetet werden. Diese Bitten wurden erhört, sodass alle Beteiligten wohlbehalten in MG wieder eintrafen und somit die Tour trotz des anfänglichen regennassen Starts in guter Erinnerung behalten können.
Helmut Stöckel